Psychotherapie
Im Laufe eines Lebens sammelt jeder Mensch zahllose Erinnerungen in seinem Gedächtnis. Einige von ihnen sind präsenter, andere werden als nichtig angesehen. Doch nicht alle von ihnen sind mit positiven Gefühlen assoziiert. Auch Ängste und Traumata, psychische Störungen oder veränderte Verhaltensweisen können daraus resultieren. In solchen Fällen empfiehlt sich eine Psychotherapie.
Wenn das Leben aus den Fugen gerät
Nicht immer ist die Tragweite eines Augenblickes für uns absehbar. Viele einschneidende Erlebnisse umfassen die Dauer von weniger als einer Sekunde. Sie erreichen ihr Ende, kaum da sie begonnen haben. Dennoch wirken sie über Jahre und Jahrzehnte nach, hemmen den Betroffenen in seiner Lebensführung, seinem Beruf, seinem Alltag. Umso schlimmer, wenn dieser den Auslöser des Leidens nicht selbst erkennen kann. Etwa, weil sich der Grund des Traumas in seiner frühen Kindheit befindet und er ihn selbst bereits längst vergessen hat. Oder aber er kann sich an jene Zeit erinnern, räumt ihr aber lediglich einen geringen Stellenwert ein. Die Psychotherapie widmet sich jedoch dem Ziel, alle möglichen Ursachen behutsam freizulegen und sie zu behandeln.
Die Konfrontation mit dem eigenen Ich
Im Rahmen einer solchen Heilmethode begegnen sich der Patient und sein Therapeut zumeist in mehreren Gesprächssitzungen. Hier wird über Alltägliches, zuweilen auch scheinbar Belangloses geredet. Dennoch führt der Austausch beide Seiten näher an das eigentliche Problem heran, das tief verborgen im Unterbewusstsein sitzt und dessen Ausmaß mit Beginn der Psychotherapie weitgehend unbekannt sein dürfte. Geschickt analysiert der Fachmann die Aussagen und das Verhalten seines Gegenübers, wird diesem gegebenenfalls aber auch die nötige Motivation zukommen lassen, sobald sich das Thema um die existenziellen Fragen seiner Person dreht. Denn das Erkennen und Behandeln derselben stellt das ursächliche Ziel der Maßnahme dar – auch, wenn dieses häufig erst nach mehreren Sitzungen erreicht werden kann.
Nicht immer bleibt es beim Gespräch
Allerdings darf die Psychotherapie nicht ausschließlich auf eine weitgehend angenehme Gesprächsrunde reduziert werden. Das Freilegen der Ursachen eines Traumas wird von den Betroffenen überwiegend als schmerzvolle Angelegenheit empfunden. Frühere und längst überwunden geglaubte Erinnerungen sind plötzlich präsent, müssen akzeptiert und verarbeitet werden. Der Prozess zur mentalen Heilung kann Monate oder sogar Jahre umfassen. Insbesondere dann, wenn Ängste des Alltags behoben werden sollen. Situationen also, die sich für den Patienten immer wieder einstellen – das Fliegen mit dem Flugzeug, der Besuch beim Zahnarzt, das Sprechen vor zahlreichen Menschen. Hier wird sich der Therapeut auch praktischer Maßnahmen bedienen, um die Psychose zu kurieren.
Erinnerungen als Teil des Lebens annehmen
Im Übrigen ist die Psychotherapie nicht dazu geeignet, negative Empfindungen komplett aus dem Gedächtnis des Betroffenen zu löschen. Ihm sollen vielmehr wirksame Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um auch mit bedrohlichen, verstörenden oder angsteinflößenden Situationen früherer Jahre umgehen zu können. Er soll sie nicht ignorieren und sie auch nicht von sich schieben – erst, wenn das Erlebte als Teil des eigenen Lebens akzeptiert wird, kann ein Heilungsprozess einsetzen. Wie weit der Weg bis zu diesem Punkt ist, unterscheidet sich natürlich von der Konstitution der Patienten sowie ihrer Bereitschaft, sich im Verlauf der Therapie zu öffnen. Denn dieses ersten Schrittes bedarf es, um künftig ein Leben ohne mentale Blockaden zu führen.
Infos und Dienstleistungen auf http://www.roswitha-clavadetscher.ch